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Das “Big Picture” der SAP-Architektur

Der DSAG-Jahreskongress ist jedes Jahr eine wahre Fundgrube an Erkenntnissen und neuen Perspektiven. Ein Schaubild, das ich in dieser Form bisher zugegebenermaßen noch nicht gesehen hatte, ist das “SAP Big Picture Architecture” [1] , das eine umfangreiche Referenzarchitektur mit drei Hauptschichten zeigt, auf die ich nachfolgend eingehen möchte.

1. Das Fundament: Sources & Open Ecosystem

Am unteren Ende des Schaubilds liegt das Fundament: das Sources & Open Ecosystem. Hierbei handelt es sich um externe Systeme und Anwendungen von Drittanbietern, die über offene Schnittstellen mit der SAP-Welt verbunden werden können. Diese Schicht verdeutlicht, dass moderne Unternehmensarchitekturen nicht in sich geschlossen sind, sondern ein offenes System bilden, das den Datenaustausch und die Integration von Altsystemen oder spezialisierten Lösungen ermöglicht.

2. Das Herzstück: Die SAP Business Technology Platform (BTP)

Über diesem Fundament thront die SAP Business Technology Platform (BTP) [2], das Herzstück der gesamten Architektur. Die BTP ist der Motor für Innovation und Anpassung. Sie ist in vier zentrale Säulen unterteilt, die jeweils eine spezifische Funktion erfüllen:

  • Best Integration: Diese Komponente sorgt für eine nahtlose Verbindung zwischen verschiedenen Systemen und Anwendungen. Ohne sie wäre der reibungslose Datenfluss zwischen den verschiedenen Schichten und externen Partnern nicht möglich.
  • Best Business Data: Hier werden alle Daten verwaltet, die für das Geschäft relevant sind. Diese Schicht stellt sicher, dass Unternehmen auf konsistente, aktuelle und zuverlässige Daten zugreifen können, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
  • Best Custom Business AI: Künstliche Intelligenz ist nicht länger nur ein Schlagwort. In dieser Säule stellt SAP Funktionen zur Verfügung, um KI direkt in kundenspezifische Geschäftsprozesse zu integrieren und zu automatisieren.
  • Best Appl. Development & Automation: Unternehmen müssen in der Lage sein, auf neue Anforderungen schnell zu reagieren. Dieser Bereich bietet die Werkzeuge, um neue Anwendungen zu entwickeln und Prozesse zu automatisieren.

3. Die Krone: SAP Applications and Processes

An der Spitze der Architektur finden wir die SAP Applications and Processes. Dies sind die bekannten und bewährten Standardanwendungen von SAP, wie SAP S/4HANA oder die Lösungen für Finanzen und Vertrieb. Hier spielt auch der Begriff “SAP Business Suite” eine zentrale Rolle. Ursprünglich eine Sammlung von Anwendungen auf der NetWeaver-Plattform, wurde der Begriff von SAP neu belebt (vgl. auch [3]). Heute steht die neue SAP Business Suite für ein Paket von Cloud-Lösungen, das KI, Daten und Anwendungen in einem System vereint [4]. Sie ist modular aufgebaut und ermöglicht es Unternehmen, ihre Systeme anzupassen und zu erweitern, während der Kern sauber bleibt und die Implementierungszeit verkürzt wird.

Die wahre Stärke dieser Architektur liegt in der Tatsache, dass diese Standardanwendungen – die neue SAP Business Suite – nicht statisch sind, sondern dynamisch durch die Fähigkeiten der darunterliegenden BTP erweitert und angepasst werden können.

Fazit

Das “SAP Big Picture” ist ein Plan für die moderne, intelligente Unternehmensorganisation. Es zeigt, wie die traditionellen SAP-Anwendungen durch eine leistungsstarke, offene Plattform erweitert werden können, um den Herausforderungen der digitalen Ära zu begegnen. Das “Big Picture” ist eine Orientierungshilfe, die die Rolle und den Wert der verschiedenen SAP-Technologien strukturiert darstellt.

Referenzen

[1] SAP Big Picture Architecture (vgl. Link)

[2] Was ist die SAP Business Technology Platform?

[3] DSAG-Jahreskongress 2025: Balanceakt zwischen Anwender-Realität und SAP-Vision

[4] SAP Business Suite | Innovative KI, Daten und Apps

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