Die Lünendonk-Studie 2025 basiert auf einer Befragung von 150 IT- und Business-Verantwortlichen im deutschsprachigen Raum und analysiert den Stand der KI-Transformation, insbesondere die Herausforderungen bei der Skalierung von Proof of Concepts (PoCs) und die strategischen Implikationen von Agentic AI und regulatorischen Rahmenbedingungen wie dem EU AI Act. Sie bietet konkrete Strategien und Benchmarks zur erfolgreichen KI-Implementierung.
Bewertung
Die Studie ist hochwertig und geeignet für eine vertiefte Analyse der KI-Entwicklung und -Einführung, insbesondere im Kontext des deutschsprachigen Raums. Auf betrieblicher Ebene liefert sie durch ihren Fokus auf Führung, Change Management und die Skalierung von PoCs exzellente, datengestützte Erkenntnisse. Die gesellschaftlich-politische Ebene wird primär durch die Aspekte Governance, EU AI Act und technologische Souveränität beleuchtet, während Themen wie die direkten Rechte der Gesellschaft und der Einfluss auf die Demokratie weniger tiefgehend behandelt werden. Methodisch überzeugt die Studie durch die hohe Aktualität (Lünendonk-Studie 2025) und eine gute Transparenz der Stichprobe und Methodik, basierend auf einer Befragung von IT- und Business-Verantwortlichen aus relevanten Branchen und Unternehmensgrößen.
Wesentliche Erkenntnisse
Die KI-Einführung wird mehrheitlich als Führungsaufgabe und weniger als technologische Herausforderung gesehen (60% der Befragten). Die Skalierung von KI-Projekten stellt den entscheidenden Engpass dar, wobei 69% der Unternehmen maximal jeden vierten PoC in den Roll-out überführen. Die größten Mehrwerte werden in der Automatisierung von Routineaufgaben (86%) und der Steigerung von Produktivität und Effizienz (85%) gesehen, während Knowledge Management und Datenanalyse die Top-Anwendungsfälle sind. Bei der Nutzung von KI-Agenten zeigen sich große Bedenken hinsichtlich Haftungsfragen und der Sicherheit/Resilienz autonomer Systeme. Zudem hinkt die Umsetzung des EU AI Acts hinterher, wobei 42% der Unternehmen noch nicht damit begonnen haben. Für die technologische Souveränität Europas werden die Ausbildung und Bindung von KI-Fachkräften sowie Förderprogramme als wichtigste Maßnahmen erachtet.
Quellen
[1] AI Transformation – Von der Experimentierphase zur produktiven Skalierung