Press "Enter" to skip to content

Measuring the Occupational Implications of Generative AI (Microsoft Research)

Das Dokument „Measuring the Occupational Implications of Generative AI“ von Forschern bei Microsoft Research analysiert, wie generative KI-Systeme, konkret Microsoft Bing Copilot, reale Arbeitsaufgaben beeinflussen und welche Berufe am stärksten von KI betroffen sind. Ein Thema, das immer wieder hoch kommt. Die Studie basiert auf der Analyse von 200.000 anonymisierten Gesprächen zwischen Nutzern und dem KI-System im Jahr 2024 in den USA.

Kernaussagen der Studie

User-Ziele vs. KI-Handlungen

Die Studie unterscheidet zwischen den Arbeitsaktivitäten, bei denen Nutzer KI um Hilfe bitten (User-Ziele), und denen, die die KI tatsächlich ausführt (KI-Handlungen). So sucht etwa ein Nutzer Informationen (User-Ziel), während die KI diese bereitstellt und erklärt (KI-Handlung). Dabei zeigt sich, dass 40% der Gespräche unterschiedliche Aktivitäten auf Nutzer- und KI-Seite aufweisen. Konkret heißt das: Der Nutzer bittet die KI um Unterstützung bei einer bestimmten Aufgabe (z. B. Informationen sammeln), während die KI eine andere, ergänzende Tätigkeit übernimmt (z. B. diese Informationen dann bereitzustellen und zu erklären). Diese Diskrepanz illustriert, dass die KI vor allem eine unterstützende Rolle als Berater, Coach oder Dienstleister einnimmt und nicht einfach nur dieselbe Aufgabe ausführt, die der Mensch im Sinn hat.

Häufigste Arbeitsaktivitäten

Nutzer bitten KI vor allem um Unterstützung bei Informationsbeschaffung, Schreiben und Kommunikation. Die KI selbst übernimmt häufig Rollen wie Beratung, Lehre und Hilfeleistung, indem sie Informationen präsentiert oder erklärt.

Berufliche Auswirkungen

Auf Basis der O*NET-Datenbank, die Berufe in einzelne Tätigkeiten unterteilt, und der Nutzungshäufigkeit im Chat mit der KI, wurde ein AI-Anwendbarkeitsscore berechnet. Dieser Score zeigt, wie stark einzelne Berufe von Künstlicher Intelligenz betroffen sein könnten. Besonders hohe Scores haben Tätigkeiten mit viel Wissensarbeit und Kommunikationsanteil, z. B. Berufe in den Bereichen Computer und Mathematik, Büro- und Verwaltungsaufgaben sowie Vertrieb und Verkauf.

Erfolg und Umfang des KI-Einsatzes

  • Nutzer geben überwiegend positives Feedback, vor allem bei Aktivitäten, die mit Schreiben, Recherchieren und Bewerten von Produkten verbunden sind.
  • KI ist weniger erfolgreich bei komplexeren Datenanalysen oder visuellen Gestaltungen.
  • Die KI unterstützt häufig große Teile der jeweiligen Arbeitsaktivität, während sie unmittelbar auszuführende Aufgaben etwas eingeschränkter abdeckt.

Berufsgruppen mit geringem KI-Einfluss

Physisch geprägte Tätigkeiten, die körperliche Arbeit und den Umgang mit Maschinen erfordern (z. B. Pflegehilfen, Handwerker und Fahrer), zeigen die niedrigsten Anwendbarkeitsscores und werden von der generativen KI aktuell nur marginal berührt.

Fazit

Die vorliegende Untersuchung gibt einen differenzierten, empirisch gestützten Einblick in die tatsächliche Nutzung generativer KI bei der Arbeit. Sie zeigt, dass generative KI vor allem Wissensarbeiter bei informationsbasierten und kommunikativen Aufgaben unterstützt und dabei eher als Assistenz denn als Ersatz fungiert. Die Ergebnisse untermauern frühere Prognosen zu KI-Beeinflussung von Berufen und liefern wertvolle Daten für die Einschätzung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Implikationen des KI-Einsatzes.

Referenzen

[1] Working with AI: Measuring the Occupational Implications of Generative AI – Microsoft Research

Be First to Comment

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *